Original NASA-Aufnäher STS-71
stsh071
Original NASA-Aufnäher

Größe: 10 cm

Mission: STS-69
Shuttle: Endeavour (OV-105)
Launch Pad: 39-A
Start: 07.09.1995
Landung: 18.09.1995
Dauer: 10 Tage, 20 Stunden, 28 Minuten, 55 Sekunden

David M. Walker, Kommandant
Kenneth D. Cockrell, Pilot
James H. Newman, Mission Specialist
Michael L. Gernhardt, Mission Specialist
James S. Voss, Payload Commander

Am zweiten Flugtag wurde der astonomische Forschungssatellit SPARTAN 201 für zwei Tage ausgesetzt.

An Bord befanden sich zwei Instrumente zur Untersuchung der Sonnencorona und des Sonnenwindes.

Mit dem Ultraviolet Coronal Spectrometer (UVCS) wird die Intensität des vom Wasserstoff der Sonnencorona ausgesandte UV-Licht gemessen. Der White Light Coronograph (WLC) dagegen verfügt über eine kleine Scheibe, welche die Sonnenfläche vollständig bedeckt (künstliche Sonnenfinsternis). Dadurch können besonders gute Aufnahmen von der Corona und selbst kleine Verändeungen sichtbar gemacht werden.

SPARTAN wurde am 4. Flugtag wieder eingefangen und in der Ladebucht verankert.

Gleich danach wurde der 2,2 Tonnen schwere Satellit Wake Shield Facility auf seinen Freiflug vorbereitet.
Hierbei handelt es sich um eine etwa 3½ Meter große Edelstahlplatte, an deren Unterseite verschiedene Apparaturen befestigt sind. Hauptnutzlast ist eine Anlage zur Herstellung reinster Halbleiterfilme.

Außerdem verfügt der Satellit über ein eigenes Orientierungs- und Steuerungssystem. Im freien Flug, etwa 60 Kilometer hinter dem Shuttle, entsteht sozusagen im Windschatten des Schildes ein tausend- bis zehntausendfach besseres Vakuum als es sich auf der Erde erzeugen lässt.

Am zehnten Flugtag folgte ein weiterer Missionshöhepunkt.
Die Astronauten Voss und Gernhard stiegen für 6:46 h aus der Raumfähre und führten im freien Weltraum eine Reihe von Experimenten aus.

Dabei wurde die Temperaturverteilung in den Raumanzügen gemessen.
Besonders von Interesse war die Effektivität der Handschuhheizungen, da Astronauten bei zurückliegenden Außenbordmanövern über kalte Hände geklagt hatten.
Erprobt wurden zudem Montage- und Wartungstechniken. So erbeitete man mit Handrädern, Verschlüssen und Verbindungsstücken, die von den Raumfahrern sozusagen im Freiflug mit Fußverankerung bedient werden mussten.

Ein weiterer Experimentalkomplex betraf die Raumfahrttechnologie. Erprobt wurde eine Heizung, die nicht mit offenen Flammen, sondern lediglich mit einem Schwelbrand arbeitet.

Ebenfalls getestet wurde eine solare Heizung, die ein kristallines Gemisch aus Lithiumfluorid und Kalziumfluorid bis auf 700°C erwärmte, um 30% vergrößerte und dabei schmolz.
Das Fluoridgemisch sollte dabei als Wärmespeicher dienen.

Umfangreich waren Untersuchungen zu biologisch - medizinischen Problemen.
Im Experiment Space Tissue Lost (NIH-C) wurde der Kalziumabbau in Knochengewebe gemessen.

Umfangreich waren auch die automatisch ablaufenden Versuche im Commertial Generic Bioprocessing Apparatus CGBA.
Beispielsweise wurden regelmäßige dreidimensionale Polymermatrizen unter Verwendung von Bacteriorhodopsin hergestellt, die sich als optische Datenspeicher eignen, auf der Erde aber (noch) nicht in dieser Reinheit produziert werden können.

Erprobt wurde außerdem eine Methode zur Desinfektion von Trinkwasser mit geringen Mengen von Silber- und Kupferharzen.

Komplettiert wurde das Forschungsprogramm durch Untersuchungen zur Bahnverfolgung ballistischer Raketen im Auftrag des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (Experiment MSX).

Die Endeavour landete nach rund elftägigem Flug am Kennedy Space Center in Florida.

ArtNr.: stsh071
10,00 €

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